Der didaktische Naturpark, mit seinen Gehöften, dem Wald und den Feldern, die Reste eines alten Landguts sind, ist ein lebendes Beispiel für das damalige Verhältnis gegenseitiger Anpassung zwischen Natur und menschlichen Tätigkeiten, eigentümlich für das Tal des Tibers.
Heute, da eine umfangreiche Feuchtigkeitszone umweltgeschützt ist, erscheint die Landschaft, gefurcht von den Windungen des Tibers, wie eine wohlgelungene Begegnung zwischen Geschichte und natürlichen Reichtümern.

Auf der rechten Uferseite des Tibers, entlang des Wasserlaufs, bietet sich dem Besucher der Anblick mehrerer alten Dörfer, die auf der Anhöhe verschanzt liegen.Die Mauern der Dörfer Fiano, Nazzano, Torrita Tiberina und Filacciano erzählen von einer Vergangenheit, die zwar durch die Nähe Roms in ihren wichtigsten Merkmalen beeinflußt aber nicht entartet ist. Der Tiber, seit Jahrtausende Grenzlinie, trennte Etrusker und Sabiner, später die Gebiete der Abteikirchen und die Lehensgute der Stadtherrschaften, die sich zwar kontinuierlich veränderten aber immer der natürlichen Schranke des Flusses untergeordnet waren: Deswegen wurden auch die Dörfer auf den Anhöhen gegründet, entfernt von der ungesunden Zone, die einen großen Teil des Jahres überschwemmt war.

Der große Handelsverkehr auf dem Tiber, bezeichnend für das römische Zeitalter, wurde durch die Zersplitterung des Landes und der Gründung der ersten Dörfer (heute noch in der Form unverändert) immer schwächer. Während die Region an der Uferseite von Nazzano von der Basilika des San Paolo Fuori le Mura kontrolliert wurde, war das Land, auf der anderen Uferseite, Lehensgut der großen Abteikirche Farfa, dem sogar einen Hafen auf den Tiber bei Passo Corese angehörte.

Das Lehensgutwesen, das ab dem 10. Jahrhundert bedeutend wurde, wurde für die Veränderungen der Dörfer ausschlaggebend. Türme und Burgen wurden gebaut, die Befestigung des Dorfs wurde das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens und der urbanistischen Struktur. Die Burg über Fiano, die ungefähr im Jahre 1000 gegründet wurde, wechselte mehrmals Besitzer (Orsini, Colonna, Sforza, Ludovisi) und ist heute Privateigentum. Auch die, auf einer Hauptstraße gelegene, Befestigung des Dorfes Torrita Tiberina, wechselte mehrmals Besitzer. Das, auf einem archäologischen Ausgrabungsgebiet liegende Dorf Nazzano, hat eine dichte urbanistische Struktur und ist vom gewaltigen Bauwerk der Burg beherrscht, die heute Privateigentum ist, sowie die Befestigungen des Dorfes Filacciano.

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